Es war wie ein Puzzle, das sich perfekt fügte – unsere Reisepläne, die sich auf so magische Weise vereinten. Elise und ich hatten beide das Bedürfnis nach einer Auszeit, und in diesem Moment, als sie meinen Eltern und mir mitteilte, dass sie Bildungskarenz bei ihrem Arbeitgeber beantragen würde, beschloss ich kurze Zeit zuvor auch, eine persönliche Auszeit zu nehmen. Zu Beginn war es nicht der Plan zusammen zu reisen. Wenn Schwestern reisen…
Unsere Pläne waren zunächst vage, aber wir sprühten vor Vorfreude und Abenteuerlust. Als ich Elise im Sommer 2023 in Lindau besuchte, sprudelten die Ideen förmlich aus uns heraus, und ehe wir uns versahen, hatten wir die Grundzüge unserer ersten längeren Reise zusammen festgelegt. Es war fast wie ein Zeichen, dass wir unabhängig voneinander Asien als primäres Ziel wählten.
Trotz unserer gemeinsamen kleinen Ausflüge in der Vergangenheit war eine längere Reise zu zweit Neuland für uns. Ich muss gestehen, ich hatte meine Zweifel. Geschwister können sich manchmal wie Feuer und Wasser verhalten. Doch wir waren entschlossen, dieses Abenteuer gemeinsam anzugehen.
Vor unserem Aufbruch führten wir ein “Erwartungshaltungsgespräch” – ein etwas albernes, aber dennoch wichtiges Ritual, um Regeln festzulegen und uns gegenseitig zu versichern, dass wir respektvoll miteinander umgehen würden, auch in schwierigen Situationen.
Startschuss 2024 🚀
Und dann begann im Januar 2024 unser großes Abenteuer. Die Vertrautheit, die ich mit meiner Schwester hatte, war unbezahlbar. Wir kannten uns und wussten, wie wir mit den kleinen Eigenheiten des anderen umgehen konnten. Das war entscheidend, denn das Leben unterwegs steckte voller Überraschungen.
Während unserer Reise gab es unzählige Momente, die uns als Geschwister auf eine ganz besondere Weise stärkten. Wir sind beide Planer durch und durch. Wenn der eine sich noch nicht eingehend mit einer Destination auseinandergesetzt hatte, konnte sich der andere darauf verlassen, dass alle wichtigen Informationen griffbereit waren. Das war eine echte Erleichterung, denn alleine durch dieses Vorbereitungsdoppel konnten wir so manche unvorhergesehene Situation meistern. Trotzdem buchten wir mal ein Gepäckstück zu viel auf einem Flug oder eine Unterkunft einen Monat später 😇
Unsere Kreativität zeigte sich vor allem in der Lösungsfindung, wenn unerwartete Herausforderungen auftraten. Ein Beispiel war mein Malaria-Verdacht bei Elise aufgrund allen auftretenden Symptomen. Das kleine Dorf in Laos hatte nicht so viele Tuktuks, also organisierte ich uns ein sehr liebenswertes junges Paar, die uns begleiteten und uns im Krankenhaus sogar halfen mit den Ärzten zu kommunizieren (via App – Englisch war dort eher rar). Im Krankenhaus stellte sich der Verdacht schließlich als Lebensmittelvergiftung heraus. Anstatt in Panik zu verfallen, behielten wir einen kühlen Kopf und wurden dafür zwar im Krankenhaus belächelt, aber better safe than sorry 😆.
Ein weiteres Beispiel war meine Tendenz, zum hungrigen Löwen zu werden, sobald mein Magen knurrte. Doch bevor ich meine schlechte Laune richtig ausleben konnte, reagierte meine Schwester stets rechtzeitig und sorgte dafür, dass wir eine passende Essensmöglichkeit fanden. Außerdem ist sie buchstäblich der Kameltreiber, wenn es darum ging, uns bei heißen Temperaturen rechtzeitig zur Bushaltestelle zu bringen oder auf einen Berggipfel zu wandern, um den atemberaubenden Ausblick zu genießen. Lohnt sich meistens 🤭. Der Bus hatte natürlich 30min Verspätung, der Ausblick war dafür aber umso schöner.
Natürlich hatten wir auch unsere kleinen Marotten und Eigenheiten. Wir beide hatten immer das letzte Wort und waren fest davon überzeugt, immer recht zu haben. In diesen Situationen geht man dann besser getrennte Wege 😂
Und ja, ich gebe zu, ich bin manchmal etwas tollpatschig, und meine Schwester lässt keine Gelegenheit aus, mich dafür zu necken. Aber letztendlich wäre es ohne mich sehr langweilig. 😁
Nach fast zwei Monaten voller Abenteuer und Herausforderungen auf Tour kann ich mit Überzeugung sagen: Ich hätte mir keine bessere Reisepartnerin wünschen können als meine Schwester. Sie ist nicht nur meine Begleiterin, sondern auch meine Vertraute, meine Kritikerin und vor allem haben wir ein ganzes Leben lang Zeit gehabt, das Streiten zu lernen. Danke, dass du dieses Abenteuer mit mir geteilt hast und es noch weiterhin tust. Ich hab dich sehr lieb. ❤️❤️
Raus aus der Komfortzone 🖤
Diesen Monat habe ich mich für meinen Schritt raus aus der Komfortzone für ein Tattoo entschieden. Das ist mein erstes, und ich fand die Idee eines kleinen Schwesterntattoos ganz schön – 🖤. Es symbolisiert nicht nur unsere Reise, sondern vor allem unsere tiefe Verbundenheit, Liebe und Zuverlässigkeit füreinander. Wer vor hat sich in Chiang Mai tätowieren zu lassen – wir können das Studio sehr empfehlen: Zeroo Tattoo. Das Tattoo ist eine Erinnerung daran, dass wir immer füreinander da sind, egal, welche Herausforderungen das Leben uns bringt. Und wenn wir eines Tages alt und grau sind, werden wir auf unsere Tattoos schauen und uns daran erinnern, wie viel wir zusammen erlebt und überwunden haben. 🥰
Hier lest ihr mehr über unsere gemeinsamen Abenteuer.
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