Von Ipoh aus erreicht man Tanah Rata in nur zwei Stunden mit dem Bus, dem Ausgangspunkt für unsere Tour in den Cameron Highlands. Wir wollen Tee trinken in den Cameron Highlands. Diese Region ist für diese Teeplantagen berühmt, die sich durch die Täler schlängeln und mittlerweile auch von Erdbeer- und Lavendelplantagen sowie Honigbienenfarmen ergänzt werden.
Die Entscheidung, die Erdbeer- und Lavendelfarmen zu meiden, erwies sich als klug. Schon bald bemerkten wir die zahlreichen unschönen Gewächshäuser, die die Hänge säumten. Das idyllische Bild, das ich von gemütlichem Erdbeerpflücken kannte, etwa von den Beerenfarmen in Brandenburg🥲, wich einer eher industriellen Atmosphäre. Der Charme des ländlichen Lebens ging in dieser Umgebung verloren. Aus diesem Grund fokussierten wir uns lieber auf die Teeplantagen und den angeblichen Zauber des Mooswaldes.
Die Geschichte der Teeplantagen ☕
Die Cameron Highlands in Malaysia haben eine reiche Geschichte, die eng mit dem Anbau von Tee verbunden ist. Ursprünglich von den Orang Asli, den indigenen Völkern Malaysias, bewohnt, begannen die Briten im späten 19. Jahrhundert, die Highlands zu erschließen und landwirtschaftliche Aktivitäten in der Region zu etablieren. Dabei entdeckten sie, dass das kühle Klima und die hügelige Topographie der Region ideale Bedingungen für den Teeanbau bieten.
Die ersten Teeplantagen wurden von den Briten angelegt, und bald darauf folgten indische Einwanderer, die ihr Fachwissen und ihre Erfahrung im Teeanbau mitbrachten. Dieser Aufschwung im Teeanbau führte dazu, dass die Cameron Highlands in den 1920er Jahren zu einem bedeutenden Teeanbaugebiet in Malaysia wurden.
In den 1950er Jahren erlebten die Cameron Highlands ihre Blütezeit, als britische und indische Großplantagenbesitzer den Teehandel ausweiteten und die Gegend für Touristen öffneten. Die Plantagen wuchsen, und die Landschaft der Highlands wurde mit endlosen Reihen von Teebüschen geprägt.🌿 Tanah Rata, einst blühend in den 50ern, zeigt heute Spuren vergangener Tage, aber es hat sich ausgeblüht. 😝
Wandern in den Cameron Highlands ⛰️
Wir lassen uns von unserer Rezeptionistin im Hostel zu einer lohnenswerten Wanderung auf den Gunung Jasar, einem Berggipfel auf 1696 Höhenmetern, führen. Sie kommt zwar nicht selbst mit, aber sie kennt die Europäer wohl bereits: “Also wenn ihr wirklich wandern wollt, dann müsst ihr Trail 10 nehmen, dieser Weg führt durch den Wald und nicht an einer Straße entlang.” Okay, gekauft, immerhin 300hm, denken wir.
Trotz des nicht allzu hohen Gipfels gestaltet sich der Weg als herausfordernd, doch die Belohnung erwartet uns oben: ein atemberaubender Blick auf die Cameron Highlands und ein Wanderweg durch den Mooswald, der uns wieder hinunterführt. Als wir unten bei den Teeplantagen ankommen, wirken die Touristenströme ein wenig befremdlich, doch wir gönnen uns ein Picknick in dieser idyllischen Umgebung. Während wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, durch die Plantagen zu laufen, gurken massenweise muslimische Touristen in Golfcaddys an uns vorbei. Selbstverständlich sind die zwei weißen Käsekuchen (Elise und ich) mal wieder auf dem ein oder anderen Foto oder Video verewigt, während die Golfcaddys an uns vorbeifahren. Unten in einem künstlich angelegten Hotspot inmitten der Cameron Highlands, gönnen wir uns schließlich noch einen Schwarztee, den einen mit Milch, den anderen ohne. Interessanterweise teilen sich Schwarztee, Grüner Tee und Weißer Tee dieselben Blätter – ihr Unterschied liegt lediglich in der Verarbeitung. In den Cameron Highlands werden hauptsächlich Schwarz- und Grüntee angebaut, die in alle Welt exportiert werden.
Ein kulinarischer Geheimtipp in Tanah Rata ist noch das Familienrestaurant Singh Chapati, wo wir authentische indische Küche genießen und einen Einblick in die lokale Gastfreundschaft erhalten. Denn hier hilft die ganze Familie mit. Das Restaurant ist sehr beliebt und es lohnt sich dort frühzeitig vorbeizuschauen. 🤤
Am nächsten Morgen brechen wir früh morgens mit dem Bus nach Kuala Lumpur auf. Übrigens ist die Busbuchungsseite redbus in Malaysia ziemlich gut und extrem günstig. Generell zahlt man nur zwischen 4-8 € für eine Busfahrt von 2-3h.
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