“Seoul – my Soul” prangt als Werbung am Bahnhof und überall in der Stadt. Wir sind in der Seele Südkoreas angekommen und das gleich zweimal auf unserer Reise.
Zuerst sind wir von Busan nach Seoul gefahren und haben vier Tage dort verbracht. Das zweite Mal kamen wir nach einigen Wandertagen in Sokcho zurück. Diese Megametropole ist relativ jung, da im Koreakrieg vieles zerstört wurde und daher fast alles modern, digital und perfekt organisiert ist. Bling Bling! Und was darf nie fehlen? Fotospots! 🤳 Die Koreaner lieben Fotos und Selfies! Es wirkt manchmal etwas inszeniert, weil hier offen über Schönheitsoperationen wie gemachte Brüste oder Nasen gesprochen wird, und das sieht man auch. Schönheit steht ganz oben auf der Liste! 💄Was mich daran begeistert, sind die großartigen Beautyprodukte mit wenigen schädlichen Inhaltsstoffen. Das lasse ich mir nicht entgehen und verfalle etwas in einen Shoppingwahn, soweit es mein übervoller Rucksack zulässt. Kein Wunder, dass die Koreaner so makellose Haut haben und kaum zu altern scheinen. 😆
Erster Halt: Gyeongbokgung Palast
Natürlich mussten wir den Gyeongbokgung Palast besuchen, und zwar wegen der sagenumwobenen Wachablösung. Hier wird sie trainiert, bevor sie zweimal täglich um 10 Uhr und 14 Uhr in verschiedenen Sprachen abgehalten wird. Sie dauert etwa 20 Minuten und ist ein echtes Highlight. Das Schloss selbst hat uns etwas enttäuscht, da es kaum Infotafeln gab und man nirgendwo in die alten Gebäude schauen konnte. Aber das nahegelegene Bukchon Hanok Village sollte man sich nicht entgehen lassen. Kleine alte Hanok-Häuser, traditionell gebaut, und viele Menschen in traditioneller Kleidung, die um Selfies und Fotos bemüht sind. Man kann diese Kleidung auch im Schloss tragen, was natürlich etwas her macht. 🥋
Everland Horror 🎢
Einen Tag wollten wir in einen der zahlreichen Freizeitparks. Wir entschieden uns für Everland. Nach zwei Stunden Anreise hieß es erstmal anstehen… anstehen und nochmal anstehen. Es war wirklich schlimm. Es gab mäßig viele Fotospots und spannendes Essen (unser “Highlight”: ein Hotdog am Stiel, in Käse gehüllt, frittiert, in Zucker getunkt und dann mit Ketchup verziert😱). Die wenigen Achterbahnen waren sehr voll. Mindestens 40 Minuten Anstehen, und wenn es schlecht lief, sogar zwei Stunden. An diesem Tag schafften wir es, genau vier Attraktionen zu fahren… für mehr reichte die Zeit nicht. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, wie enttäuscht ich war.🙄
Kriegsmuseum 🔫
Ein absoluter Geheimtipp ist das Kriegsmuseum. Fast alle Museen in Südkorea sind kostenfrei und dieses hier lohnt sich wirklich. Man bekommt ein tiefes Verständnis für das Land und die schwierige Situation, in der es sich bis heute mit Nordkorea und einem unberechenbaren Nachbarn befindet, der das Kriegsende bis heute nicht akzeptiert hat. Wir hatten überlegt, in die Demilitarisierte Zone (Grenze zu Nordkorea) zu fahren, uns aber nach dem Besuch des Museums dagegen entschieden, da sie eher wie ein Freizeitpark angepriesen wurde. Inhaltlich haben wir aus dem Museum viel mehr Wissen mitgenommen. Man kann hier locker einen halben Tag verbringen, es gibt ein 4D-Kino und die verschiedenen Etappen des Krieges und danach werden anschaulich dargestellt. Uns wurde schnell bewusst, Südkorea befindet sich bis heute in einer kritischen Lage und ein Krieg mit Nordkorea ist niemals ausgeschlossen. Das liegt daran, dass Nordkorea das “Kriegsende” 1953 nicht akzeptiert hat. 🙈
Bukhansan 🏔
Wenn man in Seoul Zeit hat, sollte man sich die tollen Wanderrouten auf den Bukhansan nicht entgehen lassen. Die Rundwanderung dauert zwar nur drei Stunden, aber die Granitformationen sind großartig und der Blick über Seoul ist atemberaubend schön. 🌇 Entlang einer alten Festung wandert man den Berg hinunter und stößt immer wieder auf alte Bunker, die zur Tarnung in die Festung eingebaut wurden. Als wir zurückkamen, machten wir noch einen Stopp auf einem der Märkte – Gimbap essen! Hier könnte man auch lebenden Tintenfisch, Krabben oder Seegurken probieren, aber das empfinden wir als Tierquälerei und können es nicht mit unserem Gewissen vereinbaren. 🤯
Kimchi-Kochkurs 🍛
Christopher hat mir zu Weihnachten einen Kimchi-Kochkurs geschenkt, auf den ich mich die ganze Zeit gefreut habe! Zuerst eine Markttour, bei der uns einiges über das lokale Essen erklärt wurde, und dann ging es ans Werk. In einem kleinen Küchenstudio fermentierten wir und wurden in 4 Kimchiarten eingeführt. In allen vier Kimchiarten sind ähnliche Zutaten, und was wir nicht erwartet hätten: kleine Minishrimps im Chilli-Dressing! Und Zucker! Die Asiaten, wirklich alle, lieben ihren Zucker und machen auch nicht zu wenig rein! Am Ende noch ein Hauch Sesamöl drüber, und unsere vier Kimchi-Sorten waren fertig zum Genießen. Dazu gab es noch feinstes Schweinefleisch und Tofu. Hmmmm…..😍
Paradise City
An unserem letzten gemeinsamen Tag gönnten wir uns noch einen Spatag in Incheon am Flughafen. Dort gibt es Paradise City, eine kleine Oase, die dazu einlädt, das Areal nicht mehr zu verlassen. Es gibt dort ein Fünf-Sterne-Hotel, ein Casino, eine Kunstgalerie, einen Club, ein Shoppingcenter und natürlich auch einen Wellness- und Spabereich. Die Poolarea ist lustig, denn wenn man die Koreaner beobachtet, sind sie immer nur mit dem Handy im Wasser und jedes Becken bietet den perfekten Spot zum Posen. Am besten finde ich den Instagrampool, in dem man fliegende Wale am Horizont beobachten kann. Im Saunabereich findet man hauptsächlich Onsen (heiße natürliche Quellen mit 42 Grad). Hier fehlt es an nichts: Beim Duschen bekommt man das beste Shampoo, Conditioner und Duschgel, und wenn man sich föhnt (übrigens nur mit Dyson-Ausstattung), stehen Cremes, Toner etc. bereit. Jeder geht hier perfekt gestylt raus und posiert übrigens meistens nackt, gerne noch vor den Spiegeln. 🤷♀️
Abflug! Mein letztes Land wartet: die Philippinen! Bleibt im Loop!
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