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Kyōto, die kulturelle Hauptstadt Japans

Wir hatten den Plan, auf einen 1.330 Meter hohen Berg zu steigen, um den beeindruckenden Blick auf den majestätischen Berg Fuji zu genießen. Leider war das Wetter nicht auf unserer Seite: Es nieselte und war neblig, sodass die Spitze des Mt. Fuji von einer dichten Wolke verdeckt wurde. Daher zog es uns schnell mit dem Shinkansen in nur zwei Stunden nach Kyoto, die kulturelle Hauptstadt Japans, anstatt die sechs Stunden, die es mit einem normalen Zug dauert.

Kyoto, die kulturelle Hauptstadt Japans, begrüßte uns mit ihren kleinen Gassen, die von traditionellen japanischen Bauten und Kirschblüten gesäumt sind. Die Stadt sprüht vor Geschichte, und in jeder Ecke scheint man auf ein weiteres Denkmal vergangener Zeiten zu stoßen.

Eintauchen in die traditionellen Gassen von Kyōto

Unsere Reise umfasste sechs Tage in Kyoto und Nara. Leider empfing uns die Stadt mit eisigen Temperaturen um die 11°C, was für uns, die wir aus einer Region mit 34°C angereist waren, eine echte Herausforderung darstellte. Die erwarteten Temperaturen zur Zeit der Kirschblüte sollten eigentlich zwischen 20 und 25°C liegen.

Da unsere Unterkunft überraschend kalt war – ein moderner Betonbau, zwar architektonisch reizvoll, aber schlecht isoliert – flüchteten wir schnell nach draußen. Unser erster Ausflug führte uns nach Higashiyama, einem Viertel, in dem Tempel von traditionellen Straßen mit alten japanischen Gebäuden umgeben sind. Obwohl es dort sehr voll war, konnten wir uns nicht sattsehen an der Schönheit der Umgebung. Am nächsten Tag besuchten wir das berühmte Geishaviertel Gion, die Pontocho-Allee (ein traumhafter Ort, um abends am Fluss zu speisen), und die zahlreichen Shintō- und buddhistischen Tempel.

Was uns besonders faszinierte, waren die vielen Details, die Kyoto so einzigartig machen. Wir spazierten entlang eines Kanals, der von wunderschönen Bambuszäunen gesäumt war, während die Kirschblüten sich über das Wasser neigten. Sogar die Baustellenleitkegel wurden in Bambus eingeflochten, um sich harmonisch in das Gesamtbild einzufügen. Wir begutachteten die Restaurants am Fluss, die bodentiefe Fenster hatten, um die Umgebung nach innen zu holen. Bei Dämmerung stellte sich eine romantische Atmosphäre ein, und wir wurden regelrecht von der Schönheit des Ambientes überwältigt. Christopher und ich merkten schnell, wie wir uns an den entspannten, ruhigen Rhythmus der Stadt angepasst hatten. Am Abend genossen wir ein köstliches Okonomiyaki (Pfannkuchen aus Kohl, Mehl, Ei und Dashi, verfeinert mit Käse, Ei oder anderen Belägen nach Wahl). Wir sind angekommen.

Kyoto ist zweifellos ein Touristenmagnet. Dies wurde deutlich, als wir beliebte Orte wie den Bambuswald oder den Arashiyama-Affenberg besuchten. Auf dem Affenberg leben wilde japanische Makaken, die jedoch angefüttert wurden, um sie in der Region zu halten. Wenn man jedoch nur wenige Straßen weiter geht, bemerkt man kaum etwas vom Trubel des Tourismus. Wir wanderten drei Stunden lang durch eine einsame Schlucht bis nach Takao. Hier trafen wir kaum auf andere Menschen, sondern erlebten die wunderbare Natur und entdeckten versteckte Tempel. Und das alles unweit der pulsierenden Metropole.

Ein weiteres Highlight war der Fushimi-Inari-Schrein, ein UNESCO-Weltkulturerbe. Man wandert durch 1000 orangebemalte Tore, die den Berg hinaufführen. An den verschiedenen Schreinen, die von Fuchsstatuen bewacht werden, machten wir regelmäßig Halt. Nach drei Stunden ist man den gesamten Wanderweg bis oben einmal hochgewandert und mit kurzem Stop am Katzenshrein (dort leben einige Freigänger) wieder unten angekommen.

Die heilige Teezeromonie 🍵

Ein unvergessliches Erlebnis war die Teezeremonie, die wir im japanischen Zen-Garten rund um den Heian-jingu-Tempel miterleben durften. Jedes Detail der Zeremonie wurde mit höchster Präzision zelebriert. Zunächst wurde uns Mochi von traditionell gekleideten Personen in Kimonos überreicht. 👘 Währenddessen wurde der Matcha-Tee auf traditionelle Weise zubereitet. Die Perfektion des Prozesses – von der Wassertemperatur bis hin zur Zubereitung des Tees – war beeindruckend, und der Geschmack war ausgezeichnet. 🍵

Die Perfektion im Genuss 🍢

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war die Vielfalt der kulinarischen Genüsse. Und wieder einmal war Kyoto, die kulturelle Hauptstadt Japans. 🍱 Manchmal landet man in Japan aus Versehen in einem High-Class-Restaurant, da viele Läden von außen unscheinbar wirken. Wir genossen eine exquisite Mahlzeit mit qualitativ hochwertigen Produkten, die in einem Misosud perfekt zur Geltung kamen. Die Küche Japans ist ein wahrer Gaumenschmaus, mit viel Liebe zum Detail und Verständnis für die einzelnen Zutaten und einem Fokus auf den Eigengeschmack des Produkts.

Zum Frühstück genossen wir sowohl westliche Spezialitäten wie French Toast und Pancakes mit knusprigem Bacon und Ei, als auch traditionelle Gerichte. In einer alten Udon-Nudel-Fabrik frühstückten wir Tee (kostenlos) und einen Suppentopf mit Tofu, Udon und ausgewähltem Gemüse.

Unser absolutes Highlight war ein kleines Izakaya (japanische Kneipe), in dem es keine englische Speisekarte gab und der Besitzer ein paar Happen Englisch sprach. Der Koch und Besitzer wählte vier Gerichte für uns aus, während wir Bier tranken. Die Tofu-Suppe mit Algen und Frühlingszwiebeln war für uns ein absolutes Highlight.🍵🍣🍜

Die heiligen Hirsche von Nara 🦌

Unser Ausflug nach Nara, nur eine Stunde von Kyoto entfernt, war leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Nara war einst die Hauptstadt Japans und wurde im Jahr 700 n.Chr. stark vom Buddhismus geprägt. Die Stadt beherbergt viele Tempel, aber wir waren hauptsächlich wegen der heiligen Rehe von Nara dort. Diese Rehe gelten als heilig, da Gottheiten angeblich auf ihnen geritten sind. Sie haben sogar gelernt, sich zu verbeugen, um einen Snack zu bekommen. Wir machten einen ausgedehnten Spaziergang durch den Nara-Park und genossen es, die Rehe zu füttern.

Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns ein Sake-Tasting. Sake wird in Japan ähnlich gefeiert wie Wein bei uns und ist in vielen Varianten erhältlich, von herkömmlichem Sake bis hin zu in Holzfässern gereiftem, altem, gespritztem und mäßig gefiltertem Sake. Danach fühlte ich mich etwas beschwippst, obwohl Sake maximal 19% Alkoholgehalt hat.

Obwohl es uns schwerfiel, Kyoto zu verlassen, setzten wir unsere Reise auf die Insel Shikoku fort, um den 88-Tempel-Weg (Pilgerweg) zu erkunden und neue Abenteuer zu erleben. Mehr über Japan findet ihr hier.

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