Von den Cameron Highlands aus setzen wir unsere Reise nach Kuala Lumpur fort, nachdem wir weitere Stationen wie Georgetown und Ipoh bereits erkundeten, die sich nahtlos in unsere Malaysia-Tour einreihen. Unser kritischer Blickwinkel: Kuala Lumpur vs. Malakka!
Kuala Lumpur (KL) – die junge Hauptstadt 🏙️
Kuala Lumpur, eine Stadt, die sich auf der Weltbühne der Großstädte positioniert, beeindruckt mit einer Skyline, in der Wolkenkratzer aneinandergereiht sind. Doch ebenso faszinierend wie die modernen Bauwerke ist die prächtige Streetart, die sich überall in der Stadt entdecken lässt. Beide Städte, Kuala Lumpur und Malakka, zeichnen sich durch eine fesselnde Geschichte aus.
Kuala Lumpur ist eigentlich eine vergleichsweise junge Hauptstadt, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg und der Unabhängigkeit von Großbritannien zur Hauptstadt ernannt wurde. Dies spiegelt sich wider in der spärlichen Anzahl historischer Gebäude zwischen all den Hochhäusern. Stattdessen haben verschiedene religiöse Gemeinschaften ihre Spuren hinterlassen, indem sie Gotteshäuser errichteten. Ein absolutes Highlight ist der Ausflug zu den Batu Caves, einem hinduistischen Tempel in einer gigantischen Tropfsteinhöhle, jedoch ist Vorsicht geboten, da die Affen gerne mal Gegenstände aus den Taschen stibitzen. Ein weiteres Muss ist der River of Life (Heritage Trail), der durch die Stadt führt und Sehenswürdigkeiten wie den Unabhängigkeitsplatz, das alte Textilmuseum und die Masjid Jamek Moschee passiert. Das ist wirklich sehenswert und endet dann auch wieder im Stilbruch zwischen den neuesten Skyscrapern und der Streetart inmitten von Chinatown. Kuala Lumpur ist voll von Gegensätzen. Das zeigt sich auch auf einer der zahlreichen Rooftop-Bars bei Sonnenuntergang, denn zwischen den Wolkenkratzern tauchen doch immer wieder einzelne grüne Parks auf.
Kuala Lumpur war für uns spannend und viel zu hektisch zugleich. Autobahnen führen inmitten durch die Stadt. Es ist dreckig und trotzdem gut organisiert. Mit der U-Bahn kommt man schnell und einfach von A nach B. Zu Fuß hingegen, fehlen uns oft die Gehwege und es ist schwierig die mehrspurigen Straßen zu überqueren.
Ich möchte zuletzt unbedingt noch das Nationalmuseum als Tipp nennen. Wer sich für die Eigenheiten von Malaysia interessiert, kann hier einiges lernen und viele Dinge besser nachvollziehen. Wir sind nach dem Museumsbesuch richtig gehyped auf Malakka – eine historische Stadt mit ganz viel Geschichte! Wenn ihr euch gerade fragt, warum wir uns gerade jetzt so intensiv mit der Geschichte auseinandersetzen, liegt es an den mangelnden Möglichkeiten in Laos, Thailand und Sri Lanka über kulturelle und geschichtliche Hintergründe zu erfahren. Mir gibt es sehr viel Land und Leute besser zu verstehen und die Geschichte und ihre Begebenheiten überhaupt erst nachvollziehen zu können.🖼️
Malakka – Erbe des Welthandels 🚣
Nach unserem Besuch im Nationalmuseum in Kuala Lumpur waren wir total aufgeregt und freuten uns sehr auf Malakka. Eine weitere UNESCO-Weltkulturerbestadt fügte sich nahtlos in unsere Reise durch Malaysia ein, und sie versprach besonders faszinierend zu sein. Hier war vor 600 Jahren der Welthandelsplatz, an dem Chinesen, Araber, Inder und natürlich auch Europäer miteinander Geschäfte machten (obwohl letztere eher alles mit ihrem Kolonialismus kaputt gemacht haben). Die Lage von Malakka zwischen Georgetown und Singapur machte es zu einem äußerst wichtigen Umschlagplatz für den Handel. Doch genau deshalb waren wir so unglaublich enttäuscht als wir in Malakka ankamen.
Es war Nacht, es war heiß und wir hatten Hunger. Wir spazierten durch die eigentlich schönen Straßen mit alten Kolonialbauten, doch alles blinkte und glitzerte. Die Tuk Tuks waren mit Minions oder Hello Kitty und blinkenden Elementen geschmückt, begleitet von schriller Musik. Schrecklich! Obwohl die Stadt tagsüber wirklich schöne historische Gebäude aufweisen kann, erinnerte sie uns Nachts eher an Las Vegas. Leider scheinen die Touristen, insbesondere die Chinesen, auf diesen überladenen Kitsch anzuspringen.
Aber das Schlimmste war unser Ausflug zum Strand. Wir fanden alte Ruinen von Einkaufsläden und Wohngebäuden vor, während am verschmutzten Strand neue schicke Hochhäuser gebaut wurden. Warum nicht renovieren und restaurieren – wir verstehen es einfach nicht! Wir hatten den Eindruck, dass die Malayen wirtschaftlich im Aufschwung sind und mit viel Geld alles neu machen zu wollen Doch das verbessert das Stadtbild leider überhaupt nicht und macht die Stadt noch dazu weniger lebenswerter. Verlassene und verfallene Häuser in den Vierteln, erinnern uns an Geisterstädte und werfen Fragen auf.
Unsere Abrechnung mit Malaysias Städten
Wir schätzen die Städte Malaysias für ihre reiche Geschichte und ihre Bemühungen, diese zu bewahren. Trotzdem haben wir den Charme der Städte leider kaum gesehen, da sie durch dubiose Entwicklungen an Attraktivität verloren haben. Es fehlte an grünen Ecken und Parks, sowie Möglichkeiten der Stadt zu entfliehen. Wir hoffen, dass Malaysia das Müllproblem angeht und sich weiterentwickelt, um den Herausforderungen eines aufstrebenden Industrielandes gerecht zu werden.
Auf geht’s nach Singapur!
Mehr zu Malaysia findet ihr hier.
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