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Georgetown vs. Ipoh

Unsere ersten beiden Stopps in Malaysia waren die Handelsstadt Georgetown auf der Insel Penang und die Zinnhandelsstadt Ipoh. Hier möchte ich einen Vergleich zwischen den beiden Städten ziehen: Georgetown vs. Ipoh!

Georgetown auf der Insel Penang 🏙️

Georgetown war unser erster Stopp in Malaysia, und von Anfang an waren wir von der lebendigen Atmosphäre der Stadt fasziniert. Uns wurde direkt bewusst, Malaysia ist reicher als Thailand und Laos. Malaysia’s Wirtschaft floriert heutzutage vor allem durch den Handel von Hühnern, Fischen, Zinn, Palmöl, Kautschuk und Erdöl. Der Tourismus hat wesentlich weniger Bedeutung, als in Thailand und Laos, und das macht sich bemerkbar. Wir sind ausnahmsweise nicht der Nabel der Welt 🤪

Unsere Unterkunft befand sich mitten im Herzen des UNESCO-Weltkulturerbes, umgeben von einer Fülle an historischen Sehenswürdigkeiten. Die Geschichte von Georgetown reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, als die Stadt unter der Führung eines britischen Händlers zu einem bedeutenden Handelsposten im Gewürzhandel wurde. Diese Vergangenheit ist in den gepflasterten Gassen und historischen Gebäuden bis hin zu einem alten Fort der Stadt noch immer präsent.

Wir schlenderten durch die Straßen und waren beeindruckt von der Vielfalt der Kulturen (malaysisch, indisch, chinesisch und britisch) , die sich in der Architektur, dem Essen und der Atmosphäre manifestierte. Malaysia ist zu 65% muslimisch und so ertönt der Muezzin mehrmals täglich. Für uns ist es eine Erinnerung uns der Kultur in Teilen anzupassen: langer Rock und Schulterbedeckung.

Lustigerweise zieht sich die 3D-Streetart von dem litauischen Künstler Ernest Zacharevic durch die Gassen von Georgetown. Und wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit unserem neuen britisch-amerikanischen Freund Kevin, sie von “Little India” bis zu den Märkten auf Stelzen abzuklappern. Von farbenfrohen Gemälden bis hin zu politischen Statements gab es an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Diesen Artikel fand ich ziemlich passend dazu: “Malaysia’s Antwort auf Banksy”

Die Natur rund um Penang

Ein weiteres Highlight war der Besuch des buddhistischen Kek-lok Tempels , der am Hang über der Stadt thronte. Von dort aus genossen wir einen atemberaubenden Blick auf Georgetown und die umliegende Landschaft bis zur Meerenge.

Doch das eigentliche Abenteuer begann erst auf dem Penang Hill, wo wir “The Habitat” (ein Landschaftsschutzgebiet) erkundeten. Über den Bäumen erstreckte sich ein Baumwipfelpfad und eine Hängebrücke führte uns durch den Dschungel, und wir waren fasziniert von der Vielfalt der Flora und Fauna, die wir dort entdeckten. Aber als Tierliebhaberin ziehen mich mal wieder am meisten die Makaken, die südlichen Brillenlanguren und die schwarzen Rieseneichhörnchen an. Besonders beeindruckt waren wir von der B Corp-Zertifizierung des Habitat Penang Hill, die höchste Standards in sozialer und ökologischer Performance garantiert. Wir hatten den Eindruck in Malaysia ist der Klimawandel und die eigene Verantwortung dafür zumindest in Teilen der Gesellschaft angekommen. 🤗 Schon mal vorweg genommen, dass zieht sich leider nicht durch.

Das Bus-faux-pas 😆

Auf dem Weg nach Ipoh, einem angeblichen Geheimtipp, wurden wir mit einer Herausforderung konfrontiert.

Morgens um 6:20 Uhr klingelt unser Wecker. Mit insgesamt 23 kg schwerem Gepäck auf dem Rücken machen wir uns auf den 15-minütigen, schweißtreibenden Fußmarsch zum Busbahnhof. Als wir dort ankommen, ist das Büro unseres Reiseanbieters geschlossen und kein Bus ist in Sicht. Eigentlich sollte der Bus um 7:15 Uhr abfahren. Doch dann kam ein gelbes Motorrad angerast und unser Busfahrer steigt ab – wie wir später erfahren. Plötzlich erfahren wir, dass der Bus nicht wie geplant hier abfährt, sondern auf dem Festland in Butterworth. Also wurden wir in ein Taxi gesteckt, um zum anderen Busbahnhof gebracht zu werden. Na gut, was bleibt uns anderes übrig? Also wird der Bus wohl später losfahren. Wir steigen am anderen Busbahnhof in den Bus ein – und sind die einzigen Passagiere. Der Bus setzt sich in Bewegung. “Was wird das denn jetzt?” denke ich mir. Elise schläft bereits, also bleibe ich wach, um die Situation zu beobachten. Der Busfahrer hält an einer Tankstelle und kehrt dann zum Busbahnhof zurück. “Hä?” Irgendwann höre ich auf Englisch den Busfahrer zu weiteren Passagieren sagen, dass der Bus in 10 Minuten nach Ipoh fährt. Okay, zwei weitere Passagiere steigen ein – das beruhigt mich etwas. Es ist jetzt 8:40 Uhr. Kein einziges Mal haben sie erwähnt, wann der Bus abfahren wird. Haha, und tatsächlich, 10 Minuten später sind wir auf dem Weg nach Ipoh – in einem Doppeldeckerbus zu viert für die nächsten zwei Stunden. Wir lieben Asien 😅

Ipoh – ein Geheimtipp?

Als wir entlang des Heritage Trails liefen, sahen wir die alten Kolonialbauten, die einst das Stadtbild von Ipoh prägten. Viele von ihnen waren bereits stark verfallen und zeigten deutliche Zeichen der Vernachlässigung. In der Concubine Lane, eine der bekannteren Strassen, die heute von Souvenirständen und Restaurants belebt ist, fanden wir nichts Schönes. Noch schnell einen traditionellen White coffee (Kaffee mit Kondensmilch – erinnert mich an Vietnam) trinken, und dann nichts wie raus. Wir folgten mal wieder unserem Streetart-Radar und wurden leider in den meisten Straßen enttäuscht, viel ist nicht mehr davon zu sehen. Wir können es zu großen Teilen leider nur noch erahnen.

Es wurde schnell klar, dass Ipoh seine Blütezeit bereits in den 50er Jahren erlebt hatte, hauptsächlich aufgrund des Zinnhandels. Die meisten Gebäude sind heute heruntergekommen und viele stehen leer. Die Realität des Verfalls stand im starken Kontrast zu der historischen Bedeutung, die dieser Ort einst hatten. Es war enttäuschend zu sehen, wie einstige Pracht langsam verblasste und dem Zerfall preisgegeben wurde.

Georgetown vs. Ipoh

Insgesamt war unser Besuch in Georgetown ein unvergessliches Erlebnis, das uns mit seiner lebendigen Geschichte, der beeindruckenden Architektur und der vielfältigen Kultur begeisterte. Ipoh hingegen konnte nicht ganz mit seinem Ruf als Geheimtipp mithalten und wir waren froh, nun weiter in die Cameron Highlands zu fahren.

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