Wenn man an eine Zugfahrt denkt, stellt man sich normalerweise ein gemütliches und entspanntes Erlebnis vor. Doch der Nachtzug in Thailand von Ayutthaya nach Chiang Mai hatte für uns einige Überraschungen parat.
An Tag Drei unserer Thailandreise wagten wir uns in den bekannten Nachtzug, der als eine der besten Möglichkeiten gilt, um von Ayutthaya nach Chiang Mai zu gelangen. Die Buchung über 12Go.asia im Voraus war ein kluger Schachzug, da dieser Zug sehr beliebt ist.
Als wir in unserem Schlafwagen um 21 Uhr abends in Ayutthaya einstiegen, erwarteten uns bereits zwei gemachte Betten. Nici durfte oben schlafen, da ich mir Stunden vorher eine Bänderdehnung durch ein falsches Auftreten in einem Straßenloch zugezogen hatte. Nach Stunden im Krankenhaus war ich jetzt nicht mehr so mobil wie gewollt und vermied es nach oben zu klettern.
Als wir uns gegen 23 Uhr schlafen legten, erwarteten Nici jedoch frostige Temperaturen. Wer oben schlafen wollte, musste sich warm anziehen wie für eine Expedition zum Nordpol. Die Decke, die dort zur Verfügung stand, reichte lange nicht aus. Nici schmiss sich immer mehr in Schale, bevor die Klimaanlage ihr jegliche Lebensenergie nehmen konnte. Nicht nur die Kälte, sondern auch das grelle Licht im Zug stellte uns vor eine Herausforderung. Wahrscheinlich befand sich mindestens 2/3 aller Kleidung aus unserem Rucksack irgendwann an uns oder über unseren Augen, damit man überhaupt schlafen konnte.
Mit müden Augen und einer stimmlosen Nici stolperten wir aus unseren Betten, als uns um 7 Uhr morgens der Weckruf erreichte. “Aufstehen, der Zug ist bald in Chiang Mai, 8:40 Uhr kommen wir an!” rief es durch den Gang. Die Klimaanlage hatte ihr Übriges getan und uns zu echten Frischluftfanatikern gemacht.
Übermüdet, ohne Stimme und humpelnd erreichten wir schließlich Chiang Mai. Was für eine Nacht! Wir waren zwar etwas lädiert, aber voller Vorfreude auf die kommenden Abenteuer. Ab jetzt waren wir offiziell zwei Invaliden auf Tour! Das kann ja was werden! Aber hey, mit Humor und einer Portion Gelassenheit meistern wir alles, was das Reisen uns entgegenwirft.
Also auf geht’s, Chiang Mai!
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