• Menu
  • Menu

Bangkok: Wo die Nächte heißer sind als das Streetfood!

Bangkok begrüßte uns mit offenen Armen, und auch das zweite Mal war ich fasziniert von der Energie dieser Stadt. Es war jedoch auch schnell klar, dass Bangkok eine polarisierende Wirkung hat – man liebt sie oder man hasst sie. Für mich wurde es schnell zur Hassliebe.

Meine Ankunft um 4 Uhr morgens, nach nur zwei Stunden Schlaf, war alles andere als ideal. Mit einem Check-In um 14 Uhr war die Wartezeit eine große Herausforderung, schnurstracks suchte ich mir den nächstbesten Park für ein Nickerchen. Gott sei Dank waren wir schon am Nachmittag zu dritt unterwegs und unser gemeinsames Leiden überwog irgendwann unserer Erschöpfung. Meine Schwester Elise, ihr Kumpel Alex aus Großbritannien und ich waren voller “Enthusiasmus”.

Alex’ Geburtstag stand bevor, und wir beschlossen, ihn gebührend zu feiern, trotz des Jetlags und des fehlenden Schlafs. Was mit einem entspannten Bier auf der berühmten Khaosan Road begann, wurde eine unvergessliche Nacht mit neuen Bekanntschaften, Tanzeinlagen und skurriler Momente wie einem Skorpiontasting. Lediglich das Angebot für “Pussy Ping Pong” lehnten wir höflich ab – das erträgt unsere feministische Ader nicht.

In den folgenden Tagen erkundeten wir Bangkok in all ihrer Vielfalt:

Floating Markt und Wat Arun:

Die Fahrt auf dem Chao Phraya Fluss und seinen Kanalarmen war genau das richtige nach einer langen Nacht. Wir schipperten im Longtailboot die alten Kanalstraßen und den schwimmenden Kunstständenhandwerkläden entgegen. Dieser bunter Floating Markt, beladen mit Souvenirs und Kunsthandwerk, zogen unsere Blicke magisch an. Am Wat Arun Tempel angekommen, waren wir überwältigt von seiner majestätischen Schönheit. Die kunstvoll verzierten Türme, bedeckt mit Mosaiksteinen und im Inneren befanden sich gold bemalte Buddhas, die eine spirituelle Ruhe ausstrahlten.

Michelin-Sterne Streetfood:

Mit dem Tipp meiner Freundin Tessi, machten wir uns auf die Suche nach den besten Streetfoodständen der Stadt. Danke 🥰 Die Auswahl war überwältigend: von kleinen Garküchen am Straßenrand bis hin zu versteckten Geheimtipps in den Seitengassen. Jeder Bissen war ein Fest für die Sinne. In 2017 hat die Organisation Michelin zum ersten Mal eine Streetfoodköchin in Bangkok für ihr Krabben-Omlette ausgezeichnet. Mittlerweile gibt es zahlreiche Streetfoodläden in ganz Thailand, die für ihren Gaumenschmaus ausgezeichnet wurden. Außerdem haben wir ein weiteres Restaurant zu unserem Favoriten erklärt. Es gab die beste vegane Tom-Yum-Suppe und ein fantastisches Stir-fried Kürbisgericht mit Cashewkernen. Ideal für Veganer / Vegetarier.

Thai-Massage:

Die Thai-Massage in der Khaosan war eine Offenbarung für unsere müden Körper. Trotz einiger blauer Flecken war es eine Erfahrung, die wir nicht missen wollten. Und wir hätten niemals gedacht, dass wir eine Thaimassage auf der Partystraße Khaosan zweimal besuchen würden. Lass dich hier einrenken.

Botanischer Garten und Park:

Ein Ausflug in den Süden führte uns zu einem versteckten Juwel der Stadt: einem botanischen Garten und dem Sri Nakhon Khuean Khan Park. Ab in den Süden, erst mit dem regulären Bootsverkehr bis zum Wat Pho, dort in die U-Bahn, umsteigen in ein Tuktuk und mit einem Wassertaxi auf die andere Seite und ab jetzt aufs Hollandrad. Der Weg ist das Ziel. Die üppige Vegetation, gepaart mit dem Gesang der Vögel schuf eine Atmosphäre der Ruhe und Entspannung in Mitten der Großstadt. Und es war vor allem eine Abkühlung, denn inmitten des kleinen Dschungels war die Luft angenehmer als in den engen Gassen Bangkoks. Der Pool wäre mir dennoch lieber gewesen, aber mit den Schildkröten, Fischen und Waranen musste ich jetzt auch nicht baden.

Muay Thai Boxing in Bangkok:

Der Besuch im Rajadamnern Stadion gab uns einen Einblick in die Welt des traditionellen Thaiboxens. Muay Thai, ursprünglich als Kampfkunst der thailändischen Krieger entwickelt, ist heute eine weltweit beliebte Sportart, die Schlag-, Tritt- und Ellenbogentechniken kombiniert. Sie geht bis ins 13 Jh. ins Königreich von Siam zurück. Im Rajadamnern Stadion wettet man abendlich auf vielfältige Boxkämpfe. Zu dritt saßen wir neben dem Wettkampfring und genossen die mitreißende Energie. Doch jedes Mal, wenn ein Knock-out fiel, entfuhr uns ein mitleidendes Stöhnen. Die Absurdität zeigte sich darin, dass die Boxer sich gegenseitig ohne Schutz auf den Kopf schlagen durften. Jedoch waren wir sehr beeindruckt von dem fairen Umgang miteinander. Nach einem Kampf umarmten sich die Boxer und die gegnerischen Trainer versorgten zuerst die Gegner mit Wasser.

Chinesisches Neujahr:

Chinese New Year wird in Thailand in Chinatown ausgiebig gefeiert, und wir waren mittendrin. Elises Freundin Theresa und ihre Schwester Greta kämpften sich mit uns durch die Menschenmassen. Zum Glück konnten wir die meisten Menschen überblicken, sonst wäre es sicher herausfordender gewesen sich nicht zu verlieren. Das Fest beginnt am Nachmittag, mit Paraden, Shows und Tänzen, die sich über ganz Chinatown erstrecken. Dieses Jahr ist das Jahr des Drachens, während ich im Jahr der Ziege geboren bin. Drachen werden in der chinesischen Kultur am meisten verehrt, da sie als stark und temperamentvoll gelten. Wir flüchteten schließlich durch die Gassen, vorbei an gebratenem Spanferkel und Hühnern, denn es gab kaum etwas ohne Fleisch, Fisch oder Frittiertes. Ein kurzer Abstecher zu einem Daoistischen Tempel, das Senden von Wünschen für das Jahr 2024 mit Räucherstäbchen in den Himmel, das Beobachten eines Feuerwerks hinter einem riesigen aufgeblasenen Drachen und das Anschauen eines Drachentanzes – und dann waren wir gesättigt.

Wallflower Café:

Das Wallflower Café ist ein vielseitiger Ort mit vier Etagen, einer Bar mit Livemusik und einer Dachterrasse, die mit großartigem Essen und Cocktails lockt. Zwar nicht gerade günstig, aber jeden Cent wert. Dort oben im vierten Stock über den Dächern von Chinatown zu sitzen, umgeben von dieser herrlichen Atmosphäre, wurde noch besser, als meine Freunde Ralf und Lars aus Berlin dazu kamen. Wenn es zu Hause nicht klappt sich zu treffen, dann eben in Bangkok. Ein perfekter Abschluss für einen unvergesslichen Abend.

Chatuchak Markt:

Der Chatuchak Markt ist einfach riesig und bietet alles von Tieren über Kunst bis hin zu Kleidung. Wir haben uns erstmal mit ein paar schönen Leinenkleidungsstücken eingedeckt. Dazwischen besuchten wir den ein oder anderen Tempel bis wir kurz vor einem Kreislaufkollaps standen, aber mit viel Mangosmoothie und Mango Sticky Rice konnten wir uns wieder auf Trab bringen.

Schließlich sind die fünf Tage für uns vorbei. Etwas überwältigt von der sozialen Vielfalt und doch froh, jetzt in die Natur zu kommen. Wir setzen uns in den Nachtzug nach Nong Khai, wo wir die Grenze nach Laos passieren. Aus Sparsamkeitsgründen haben wir uns keinen Schlafwagen gegönnt und naiverweise angenommen, dass wir auch im Sitzen gut schlafen können… Spoiler: Natürlich nicht. 🤦🏼‍♀️🙈

Hier findet ihr noch die eine oder andere Geschichte in Thailand.

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

1 comment