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Borneos bedrohte Tierwelt

Wir haben uns entschieden, nach Borneo zu reisen, und das aus einem einzigen Grund: Hier gibt es eine fabelhafte Tierwelt zu entdecken. An vorderster Front stehen die Orang-Utans und Nasenaffen! Als begeisterte Tierliebhaberin ist es mein sehnlichster Wunsch, dies einmal zu erleben: Tiere in freier Wildbahn zu sehen, die man sonst kaum noch zu Gesicht bekommt und die vor dem Aussterben geschützt werden müssen. Aber es ist ein Überlebenskampf im Dschungel: Borneos bedrohte Tierwelt.

Kinabatangan Dschungel Camp 🦧🐒🐈🦏🐘

Auf der Webseite von Viator haben wir das Tanjung Bulat Jungle Camp entdeckt, in dem wir für drei Tage bleiben werden. Fünf Safaris sind im Angebot enthalten, und die meisten davon werden auf dem Kinabatangan Fluss und im umliegenden Dschungel durchgeführt. Der Kinabatangan wird auch als der asiatische Amazonas bezeichnet und ist voller Salzwasserkrokodile!

Als wir mit dem Boot den großen Kinabatangan überqueren, dann ein Stück durch den Dschungel laufen und schließlich mit dem Boot über einen Flussarm zum Camp gelangen, wird uns schnell klar, dass wir uns in einem Gebiet mit einer reichen Tierwelt befinden. Denn schon auf dem Weg dorthin begegnet uns der eine oder andere seltene Vogel, aber auch die vom aussterben, bedrohten Nasenaffen, die es übrigens nur hier auf Borneo gibt.

Wir sind endlich im Jungle Camp angekommen, das direkt am Fluss liegt. Erste Warnung: Vorsicht vor den Krokodilen! 🐊 Schwimmen oder das Ufer betreten ist hier keine Option. Es gibt keinen Strom, außer für vier Stunden am Abend über einen Generator. Fließendes Wasser fehlt ebenfalls; für das Duschen, Zähneputzen und die Toilettenbenutzung wird Regenwasser verwendet. Und kein Internet für die nächsten drei Tage! Unsere Ausstattung ist minimal, aber das macht es erst authentisch. Wer glaubt, dass man im Luxus weiterleben kann, während man vollkommen mit der Natur eins wird, sollte hier echt nicht hinfahren.

Unser Guide Jay führt uns bei den Flussfahrten an und verfügt über viel Wissen und Humor. Einige Männer leben hier sogar drei Monate lang ohne Internet, Strom und fließendes Wasser. Jay erzählt uns, dass viele Tiere am Kinabatangan unter Naturschutz stehen, da sie vom Aussterben bedroht sind. Gemeinsam mit dem WWF versucht man, ein Bewusstsein für Naturschutz und die Bedeutung der Tiere in der Bevölkerung zu schaffen. Es wurden bereits Erfolge erzielt, wie die Umschulung von Wilderern zu Rangern, die nun den Wald schützen, oder die Anpflanzung von Feigenbäumen auf Palmölplantagen, um die Tierpopulation zu unterstützen. Die Feigen sind ein wichtiges Nahrungsmittel für alle Art von Tieren und das unterstützt die natürlichen Nahrungskette. Affe frisst Feige, Krokodil frisst Affe usw.

Die größte Bedrohung für die Tiere sind jedoch immer noch die Wilderer, die aufgrund traditioneller chinesischer Medizin (TCM) jagen. Auch wenn es keinerlei wissenschaftliche Beweise gibt, glauben sie, dass Teile von Nasenaffen oder Orang-Utans heilende Kräfte haben – was für ein Quatsch! Aber gegen solche tief verwurzelten Überzeugungen ist schwer anzukommen.

Wir genießen unsere Zeit hier sehr. Besonders in der Hängematte unter den Zimmern können wir viele Tiere beobachten, wie Komodo-Warane, Makaken und nachts Palmzibetkatzen. Einmal haben wir sogar ein Orang-Utan-Männchen im Baum entdeckt. Bisher hatten wir das Glück, eine Vielzahl von Tieren zu sehen, darunter Kingfisher, Messerfische, Hornvögel, Reiher, Nasenaffen, Silberlanguren, Skorpione, Krokodile und Frösche.

Am liebsten würden wir hier länger bleiben, ohne Luxus, nur wir und die Natur.

Sepilok Auffangstationen 🦧🐒🐻

Einen Tag vor unserem Aufenthalt im Dschungelcamp besuchten wir Sepilok, wo Tiere, die dringend Hilfe brauchen, mitten im Dschungel aufgepäppelt werden. Waisen, die ihre Mutter durch Wilderer verloren haben oder gesundheitliche Probleme haben, werden hier vorübergehend untergebracht und im besten Fall wieder ausgewildert. Es gibt drei Auffangstationen für Orang-Utans, Sonnenbären, Nasenaffen und Hornvögel. Sie leben weiterhin im Dschungel und werden zu bestimmten Zeiten gefüttert, dass ist auch die einzige Zeit, in der Touristen sie von einer gewissen Distanz beobachten können. Eigentlich geht es Borneo selbst eher um den Eco Tourismus. Denn dieser ist für Borneo ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft. Das ist mir jedoch egal – denn so lange sie es richtig machen und dadurch die Relevanz des Tierschutzes und der Schutz des Regenwaldes garantiert ist, trägt es zum selben Ziel bei.

Die Nasenaffen und Hornvögel sind 30 min von den Sepilok Auffangstationen im Labuk Bay Proboscis monkey zu finden.

Die Tage im Camp waren für mich definitiv ein Ausbruch aus meiner Komfortzone. Drei Tage lang nur Natur, Tiere und wir, mit einem Minimum an menschlichem Einfluss.

Ich bin jetzt einen Monat in Malaysia unterwegs gewesen und ich habe noch einiges zu sagen. Mehr Artikel findet ihr hier.

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