Wir sind in Thailand, genauer gesagt in Bangkok. Wir sind zwei reiseerfahrene Frauen und dennoch läuft es bisher nicht so wie wir es uns vorgestellt haben. Unnötige Abzocke-Maschen in Thailands Hauptstadt lauern überall. Nici und ich sind auf der Hut vor versteckten Kosten und suchen nach Wegen raus aus den berühmt-berüchtigten Touri-Fallen.
Wir sind gerade seit zwei Tagen in Bangkok und bereits das zweite Mal werden wir von netten Thais, wie uns scheint, angesprochen. Anscheinend erkennen sie die Fragezeichen in unseren Gesichtern. Wir sind auf der Suche. Und sie sind da um zu helfen. Er ist ein netter Thailänder, der hier um die Ecke als Professor in der königlichen Universität von Bangkok arbeitet, und je länger wir uns mit ihm unterhalten, desto mehr erfahren wir. Angeblich hat er eine Tochter die aktuell in Stuttgart studiert, er kann auch 2-3 Sätze Deutsch reden. Irgendwann wird das Gespräch zu unseren Aktivitätsvorhaben geleitet. Wir wollen mit einem Longtailboot zu einem Floating Market. Er kennt den besten Ort, an dem nur die Thais zu fairen Preisen fahren. Klingt sehr gut, finden wir. So schnell können wir gar nicht schauen, da hält er uns ein TukTuk an, sagt dem Fahrer wo wir hin wollen und sagt uns noch, was der Preis einer Longtailbootsfahrt ist. 2900 Baht für 2 Personen, 1,5h Fahrt. Da es erst Tag 2 ist, wissen wir leider noch nicht, ob das angemessen ist.
Auf dem Weg dorthin rechnen wir nach. 76€ für 2 Personen. Das ist viel. Sehr viel. Wir werden skeptisch. Schnurstracks sind wir also an der Bootshaltestelle. Dort wartet schon eine Frau, die die Tickets verkauft. Wir zögern. Sie geht mit dem Preis auf 2600 Baht runter. Wir sind erstaunt. Verhandeln nochmal. Sie geht auf 2400 Baht runter, ihr letztes Angebot. Wir willigen ein.
Auf dem Boot lernen wir nur Ausländer kennen. Eine israelische Familie (2 Erwachsene und ein Kleinkind) sagt, sie hätten 2000 Baht für die Fahrt bezahlt. Wir diskutieren darüber, wie skurril es ist, dass wir bereits das zweite Mal einen netten Thai kennengelernt haben und sie uns am Ende jedoch immer eine Aktivität empfohlen haben. Der Israeli stimmt uns zu, er war bereits zum 4. Mal in Thailand und das ist ein abgekartetes Spiel. Sie sprechen Touristen an, verwickeln sie in ein Gespräch, fragen geschickte Fragen und bauen Vertrauen auf, aber am Ende ist das ein riesiges Netzwerk, dass darauf ausgerichtet ist, Touristen in die Falle zu locken und einen sehr hohen Preis zu verlangen. Die Farce an der Geschichte: Es war kein einziger Thai in einem dieser Longtailboote.
Aber unsere Reise in Thailand beginnt ja erst, für mehr Beiträge klicke hier.

Interesting! Thank you for sharing!